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Writer's pictureTheCriminalCrab

Hinterkaifeck

Der heute nicht mehr existierende Einödhof "Hinterkaifeck" war der Tatort eines bislang nicht aufgeklärten brutalen Mehrfachmordes, der eine ganze Familie innerhalb einiger Stunden auslöschte. Hinterkaifeck befand sich ausserhalb des Dorfes Gröbern in der Nähe von Schrobenhausen in Oberbayern, im heutigen Gemeindegebiet von Waidhofen. In der Nacht vom 31. März auf den 1. April 1922 wurden alle sechs Bewohner, vom Kleinkind bis zu den Grosseltern, mit einer Reuthaue (eine Hacke, die unter anderem zur Tötung von Schweinen verwendet wurde) in den Gebäuden von Hinterkaifeck erschlagen.


Bei den Mordopfern handelte es sich um die Grosseltern Andreas (64 Jahre) und Cäzilia (72 Jahre) Gruber, deren verwitwete Tochter Viktoria Gabriel (35 Jahre), ihre Kinder Cäzilia (7 Jahre) und Josef (2 Jahre), sowie die Magd Maria Baumgartner (45 Jahre).


Die Magd Maria Baumgartner kam am Nachmittag des 31. März 1922 auf dem Bauernhof an, um ihre neue Stelle anzutreten. Sie wurde von ihrer Schwester Franziska begleitet, die nach kurzer Zeit den Hof wieder verliess. Marias Schwester war vermutlich die letzte Person, die die Familie und Maria noch lebend gesehen hat.





Über den genauen Tatverlauf herrscht bis heute Unklarheit. Der Täter hat mit hoher Wahrscheinlichkeit den späteren Opfern in unmittelbarer Nähe der Übergangstür vom Stall zur Scheune aufgelauert und nacheinander Viktoria Gabriel, Cäzilia und Andreas Gruber sowie der kleinen Cäzilia Gabriel mit einer vor Ort vorgefundenen Reuthaue die Schädel eingeschlagen. Durch eine Obduktion wurde später nachgewiesen, dass die kleine Cäzilia nicht sofort tot war, sondern erst zwei Stunden später ihren schweren Verletzungen erlegen ist. Sie hatte sich im Todeskampf büschelweise die Haare ausgerissen.


Was die Opfer am späten Abend nacheinander in die Scheune gelockt hat, bleibt bis heute rätselhaft. Schreie aus der Scheune konnten weder im Wohntrakt des Bauernhofes, noch in der Kammer der neu eingetroffenen Magd gehört werden.


Vom Tatort aus drang der Mörder durch den Stall in das Wohngebäude ein, wo er mit derselben Reuthaue und Brutalität vermutlich die Dienstmagd Maria Baumgartner in der Magdkammer und dann den zweijährigen Josef in seinem Stubenwagen im Schlafzimmer von Viktoria Gabriel erschlug.


Bis zur Entdeckung der Tat vier Tage später muss sich der mutmassliche Täter noch auf dem Hof aufgehalten haben, da das Vieh weiterhin gefüttert und gemolken wurde. Er hat sich ausserdem selbst aus der bäuerlichen Vorratskammer mit Brot und Fleisch versorgt.

Es fiel den Bewohnern der Gemeinde in der Zwischenzeit auf, dass die Bewohner von Hinterkaifeck nicht zum Sonntagsgottesdienst erschienen waren und dass die siebenjährige Cäzilia in der Schule unentschuldigt fehlte.


Am 1. April kamen zwei Kaffeeverkäufer nach Hinterkaifeck, trafen aber niemanden an. Der Briefträger bemerkte am 3. April, dass die Post der vorherigen Tage nicht angerührt worden war.


Erst der Monteur Albert Hofner schlug Alarm. Er suchte am 4. April den Einödhof auf, um den Motor der Futterschneidemaschine zu reparieren. Er traf keine Menschenseele an, was ihn aber nicht davon abhielt, die notwendigen Arbeiten zu erledigen. Später begegnete er den Töchtern des Ortsführers Lorenz Schlittenbauer in Gröbern und bat sie, ihrem Vater auszurichten, dass die Reparaturen in Hinterkaifeck erledigt seien. Dem Bürgermeister teilte er seine Sorge über die ungewöhnliche Leere und gespenstische Stille auf Hinterkaifeck mit.

Der Ortsführer Schlittenbauer schickte daraufhin seine beiden Söhne nach Hinterkaifeck, um nach dem Rechten zu sehen.


Als sie berichteten, niemanden gesehen zu haben, drang Schlittenbauer noch am selben Tag mit zwei weiteren Männern in die Gebäude ein, wo sie die abgedeckten Leichen der Bewohner entdeckten.

Beamte einer nahegelegenen Gendarmeriestation trafen am Abend gegen 18 Uhr in Hinterkaifeck ein und meldeten die Tat um ca. 18 Uhr 15 der Polizeidirektion München. Sechs Beamte aus München unter der Leitung von Kriminaloberinspektor Georg Reingruber machten sich auf den Weg zum Ort des Tatgeschehens, wo sie am nächsten Morgen um 5 Uhr 30 mit der Tatortbesichtigung und den Zeugenvernehmungen begannen.


Zunächst wurde Raubmord vermutet; jedoch wurde eine für damalige Verhältnisse hohe Summe Geldes im Haus gefunden, obwohl der Täter genug Zeit gehabt hätte, das Haus gründlich zu durchsuchen. Trotzdem gerieten zuerst Diebe, Hausierer, Hilfsarbeiter und illegale Erntehelfer der Hinterkaifecker in den Brennpunkt der Ermittlungen. Die Bauernfamilie war augenscheinlich wohlhabend. Ihr Vermögen war in Wertpapieren, Schmuck und Gold- bzw. Silbermünzen angelegt und darüberhinaus verfügte sie über ein beachtliches Barvermögen, das zumindest teilweise im Haus versteckt wurde. Aber alle Ermittlungen der Polizei in Richtung Raubmord führten in eine Sackgasse.


Vier Tage nach dem Leichenfund wurden 100.000 Mark Belohnung für Hinweise zum Täter ausgesetzt. Die sehr hohe Geldsumme verführte zu vielen gegenseitigen Verdächtigungen, aber kein Hinweis brachte die erhoffte "heisse Spur".


Ab dem 9. April 1922 ließ Kriminaloberinspektor Georg Reingruber nach vier Mitgliedern des Freikorps Oberland fahnden, die in Oberschlesien an der Ermordung von neun Bauern mitgewirkt hatten. Auch diese Spur verlief im Sande.


Die Obduktion der Leichen fand auf einem provisorisch errichteten Seziertisch in Hinterkaifeck statt, wobei der Landgerichtsarzt Dr. Aumüller den Opfern die Köpfe abtrennte. Diese brachte man zu spirituellen Medien, die mit den Köpfen der Ermordeten spiritistische Sitzungen durchführten.


Ein Medium wollte den angeblich geisteskranken Bäcker Josef Bärtl, der aus einer Pflegeanstalt in Günzburg entwichen war, anhand einer Fotografie als mutmasslichen Täter identifiziert haben. Bärtl blieb verschwunden, er wurde von der Polizei nie gefasst. Ansonsten blieben die Kontakte ins Jenseits ohne Ergebnis; die geistige Welt wollte den Namen des Mörders nicht preisgeben.


Der um 1863 errichtete Einödhof Hinterkaifeck wurde ein Jahr nach der schrecklichen Tat abgerissen, weil niemand mehr in dem "Mordhof" leben wollte.


Inzest


Viktoria Gabriel wurde schon in jungen Jahren von ihrem Vater Andreas Gruber sexuell missbraucht. Dieser Inzest war dem Umfeld seit langem bekannt; einmal "erwischte" sogar eine Hinterkaifecker Magd Vater und Tochter im Heu. Im Jahre 1915 wurde der Vater wegen "Blutschande" (Inzest) zu einem Jahr Zuchthaus und Viktoria zu einem Monat Gefängnis verurteilt.


In der Gemeinde munkelte man, dass von den beiden Kindern Viktorias zumindest der uneheliche Josef von Andreas Gruber gezeugt worden sei.

Es gibt Stimmen, die den triebhaften und tyrannischen Andreas Gruber für den Mörder der Familie Gruber-Gabriel halten; er selbst sei dann "irgendwie" kurz nach der Tat zu Tode gekommen.


Andreas Gruber war als extrem geizig und besitzergreifend bekannt. Viktoria durfte sich mit Karl Gabriel und Lorenz Schlittenbauer nur treffen, weil sie schwanger war. Einmal sagte sie zu Lorenz Schlittenbauer: " Das ist ja das Beste, dass ich vom Vater schwanger bin, sonst würde er mich erschlagen!"


Weitere Tatverdächtige


Karl Gabriel


Der Ehemann von Viktoria Gabriel, Karl Gabriel, war im Dezember 1914 im Ersten Weltkrieg gefallen. Obwohl Soldaten aus seinem Regiment seinen Tod bezeugten, wurde sein Tod immer wieder angezweifelt. Im Zusammenhang mit dem Mordfall Hinterkaifeck tauchten Zeugen auf, die davon berichteten, dass Karl Gabriel vorhatte, sich nach Russland abzusetzen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs behaupteten sogar einige Kriegsheimkehrer aus dem Raum Schrobenhausen unabhängig voneinander, dass sie von einem sowjetischen Armeeoffizier aus russischer Kriegsgefangenschaft entlassen worden seien, der bayrisch sprach und zugegeben habe, dass er sei der Mörder von Hinterkaifeck sei. Angeblich hatte er seine Identität mit der eines gefallenen Kameraden vertauscht, um der Strafverfolgung zu entgehen.


Der angeblich noch lebende Karl Gabriel soll zuvor herausgefunden haben, dass seine Ehefrau Viktoria ein zweites, jedoch uneheliches Kind (Josef) geboren hatte, das wahrscheinlich von ihrem eigenen Vater gezeugt worden war. Vielleicht stieg in Karl Gabriel der Verdacht hoch, dass auch die kleine Cäzilia ein "Kuckuckskind" sein könnte, dass ihm untergeschoben wurde, um den Inzest zwischen Vater und Tochter zu vertuschen.

Daraufhin soll Karl Gabriel die gesamte Familie aus Wut und Rache erschlagen haben.


Lorenz Schlittenbauer


Der Ortsführer Lorenz Schlittenbauer, der mit zwei weiteren Männern die Toten auf dem Hof entdeckte, wurde rasch zu einem der Hauptverdächtigen im Mordfall Hinterkaifeck.

Von den Ermittlern wurde der Ortsvorsteher jedoch nur kurz vernommen. Der Bürgermeister stellte sich vor Schlittenbauer und stellte ihm ein "redliches Zeugnis" aus. Damit kam er für die Polizei als Tatverdächtiger nicht mehr in Frage. Für sein Umfeld blieb er dagegen weiterhin schuldig.


Ende 1918, kurz nach dem Tod seiner ersten Frau, liess sich Schlittenbauer auf ein intimes Verhältnis mit Viktoria Gabriel ein; er galt deshalb auch als möglicher Erzeuger ihres Sohnes Josef. Gerüchte besagen, dass Viktoria den Ortsführer nur benutzte, um einen offiziellen Vater für ihr ungeborenes Kind vorweisen zu können. Schlittenbauer wollte Viktoria unter der Bedingung heiraten, dass der Inzest zwischen Viktoria und ihrem Vater beendigt würde. Daraufhin verhinderte Andreas Gruber die Hochzeit, denn er war der Meinung, dass seine Tochter keinen Mann benötige, da sie ihn hätte.


1919 kam der kleine Josef zur Welt. Viktoria gab Lorenz Schlittenbauer als Vater an, der die Vaterschaft zunächst anerkannte. Viktoria und Andreas Gruber übten daraufhin Druck auf Schlittenbauer aus und forderten Alimente für "seinen" Sohn ein, was den Ortsführer veranlasste, seine Vaterschaft zu widerrufen und Andreas Gruber und seine Tochter wegen "Blutschande" vor Gericht zu bringen. Gruber wurde verhaftet.


Viktoria versprach Schlittenbauer erneut die Ehe und auch Geld für die Zahlung der Alimente, wenn der Ortsführer seine Anzeige zurückziehen würde. Viktoria übergab ihm 2000 Mark in bar und Pfandbriefe im Wert von 3000 Mark.

Schlittenbauer nahm seine Anzeige beim Amtsgericht zurück, erkannte die Vaterschaft wiederum an und zahlte einen geringen Abfindungsbetrag an Viktoria für "seinen Sohn". Andreas Gruber wurde aus der Haft entlassen, aber Viktoria hielt ihr Eheversprechen nicht, weil ihr Vater weiterhin gegen die Hochzeit war.


Der Vaterschaftsstreit zwischen Lorenz Schlittenbauer und Andreas Gruber ging in die nächste Runde. Schlittenbauer zeigte Andreas Gruber ein weiteres Mal wegen Blutschande an und gab an, die letzte Anzeige nur unter dem Druck von Viktoria und ihrem Vater zurückgezogen zu haben. Nicht er sei der Vater von Josef, sondern der Hinterkaifecker Andreas Gruber.


Infolge dieser widersprüchlichen Aussagen wurde das Verfahren gegen Andreas Gruber eingestellt.

Im März 1922 war Viktoria Gabriel gerade im Begriff, Lorenz Schlittenbauer beim Vormundschaftsgericht Schrobenhausen zu verklagen, weil er sich vermutlich weigerte, Alimente für den kleinen Josef zu zahlen.


Aus welchem Grund geschah dieser brutale Mord?


Die Rechtsmediziner, die auf Hinterkaifeck die Obduktion der Opfer vornahmen, schätzten die Tatzeit auf ca. 21 Uhr des 31.3.1922!

Ich möchte gerne wissen, welche Geschichte das Horoskop erzählt, das auf den vermutlichen Todeszeitpunkt gestellt wird. Vielleicht ergibt seine Entschlüsselung mögliche Hinweise auf ein Tatmotiv?


Schrobenhausen (Bayern), 31.3.1922, 21 Uhr MEZ.


Wo befand sich der Täter am 31.3.1922 um 21 Uhr?


Der Täter (Venus, Herrscher von Haus 7) hält sich zu diesem Zeitpunkt im sechsten Feld des Horoskopes, dem "Arbeitsplatz" der Opfer auf. Es wird ein Ort beschrieben, wo grosse Tiere, zum Beispiel Kühe oder Pferde, untergebracht sind (Herrscher von Haus 12 in Haus 6). Tatsächlich wurden vier der sechs Opfer im Stallbereich brutal erschlagen.


Der Mörder, der sich auf 22° Widder vermutlich im Blutrausch befindet, hat den "feindlichen Boden" noch nicht verlassen (Haus 6= heimliche Feinde des Täters). Der Täter befindet sich im Haus seiner heimlichen Feinde und dieses Zuhause ist der Einödhof Hinterkaifeck. Es könnte ein heftiger Kampf (Widder) stattfinden oder stattgefunden haben. Die Opfer sind keine Unbekannten für ihn und man kann im Horoskop sehen, dass es eine Vorgeschichte gab, wo sich einige von ihnen ihm gegenüber sehr schäbig verhalten haben.


Nicht nur der Täter, sondern auch die Tiere befinden sich in einem Ausnahmezustand, was den Täter vielleicht dazu bewogen hat, sich tagelang um das Vieh zu kümmern, um es ruhig zu halten und die Entdeckung der Toten herauszuzögern.


Das sechste Horoskopfeld symbolisiert auch den Bereich der Dienstboten und der kleinen Tiere. Maria Baumgartner, die neue Magd, wurde laut Annahme der Polizei ermordet, bevor der Mörder in rasender Wut auf die Wiege des kleinen Joseph einschlug. Maria war erst einige Stunden vorher in Begleitung ihrer Schwester auf Hinterkaifeck eingetroffen, um ihre neue Stelle anzutreten.


Es gab auf Hinterkaifeck einen kleinen Hund, einen Spitz, der den Hof bewachte und den man später schwer verletzt aufgefunden hat.


Zusammenfassend kann man sagen, dass sich der Täter um einundzwanzig Uhr noch in Hinterkaifeck aufhielt. Er befand sich entweder in einem Gebäude, wo Tiere untergebracht waren oder er war dabei, in die Kammer der neuen Magd einzudringen, um den Mord an Maria zu begehen. Viktoria und die Grubers trafen schon etwa eine Stunde früher auf ihren Mörder (Mars Trigon Venus separativ) und wurden kurz darauf erschlagen, was erklären würde, warum die Opfer im Horoskop durch einen Aszendenten im Skorpion (=Tod) dargestellt werden. Die kleine Cäzilia hingegen und vielleicht auch der zweijährige Joseph waren zu diesem Zeitpunkt noch am Leben.


Die Opfer


Sie werden durch den Aszendenten im Skorpion beschrieben und die Planeten Mars, Pluto und Mond übernehmen die "Theater"rollen der Ermordeten im Drama von Hinterkaifeck. Skorpion umfasst die Themen Täter/Opfer, Tod, Mord, Sexualität, Geld der Anderen, Vererbung und Blutlinie. Dies passt zu dem grossen Streitpunkt zwischen den Hinterkaifeckern und dem Hauptverdächtigen Lorenz Schlittenbauer: "Ist der kleine Josef Schlittenbauers leiblicher Sohn (Blutlinie, Verebung) und ist Schlittenbauer deshalb verpflichtet, für Josef Alimente (Geld der Anderen) zu zahlen?"


Der Asteroid Gabriella (Gabriel) bildet eine Konjunktion mit dem Aszendenten: Die Gabriels waren vermutlich die eigentliche Zielscheibe des von Hass und Zorn erfüllten Täters. Es wurde damals und auch von heutigen Ermittlern angenommen, dass die schreckliche Tat vor allem gegen Viktoria Gabriel gerichtet war!


Es gibt Streit um Geld, das einem Kind zustehen würde. Das Opfer oder die Opfer, die durch den Planeten Mars vertreten werden, wollen mehr Geld und sind bereit, darum zu kämpfen und vor Gericht zu ziehen, was natürlich zu bösem Blut zwischen den Parteien führt (Mars herrscht über das sechste Horoskopfeld=Geld des Kindes in Widder=Kampf und Mars in Haus 2/Schütze =Expansion, Justiz im Zusammenhang mit Geld). Welche Rolle die neue Magd Maria Baumgartner (Haus 6=Dienstboten) in dem Mordfall gespielt hat, ist nicht bekannt.


Pluto, ein weiterer planetarer Darsteller für die Opfer, befindet sich an der Spitze des neunten Hauses, dem Haus der Rechtsangelegenheiten, in Konjunktion mit dem Asteroiden Josepherli (=der kleine Josef). In Krebs sollen hier Familienthemen verhandelt werden; höchstwahrscheinlich geht es um Unterhaltszahlungen für den kleinen Joseph: Man möchte das Geld des Gegenübers (Pluto) für das Kind (Krebs) Joseph(erli) erstreiten. Im März 1922 war Viktoria Gabriel vermutlich im Begriff, ihren früheren Liebhaber Lorenz Schlittenbauer beim Vormundschaftsgericht Schrobenhausen zu verklagen, weil er sich weigerte, Alimente für den kleinen Josef zu zahlen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Schlittenbauer schon vor der Tat Unterlagen oder zumindest Kenntnis über die drohende Anklage erhalten hatte.


Die Leichen von vier ermordeten Familienmitgliedern wurden im Stallbereich (Mars in Schütze) entdeckt, während die Magd Maria und der kleine Joseph im Wohngebäude (Pluto in Krebs) tot aufgefunden wurden.


Der Buchautor Adolf Köppel ("Lerchenstimme") geht davon aus, dass Andreas Gruber der Mörder von Hinterkaifeck war. Laut seiner Meinung hatte Viktoria vor, sich mithilfe von geliehenem Geld und den erhofften Alimenten aus den Fängen ihres übergriffigen Vater zu befreien. Andreas Gruber wollte jedoch die Kontrolle über Viktoria nicht verlieren und darüberhinaus hatte er schon die kleine Cäzilia als neues Inzestopfer im Visier. Das neunte Haus kann tatsächlich das 5. Haus (Kinder) von Haus 5 (Kinder)= Enkelkinder anzeigen: ein späteres Opfer (Pluto) könnte gerade dabei sein, den Bereich eines Enkelkindes (Spitze von Haus 9) zu betreten. Der Mann hegt sexuelle Absichten (Pluto) und sein angepeiltes Opfer (Pluto) wäre sein eigenes Enkelkind (H9).


Gerüchten zufolge zeigte Andreas Gruber keinerlei Skrupel (Pluto) Kindern (Krebs) gegenüber, er scheint brutal (Pluto) und rücksichtslos (Pluto) gewesen zu sein. Seine eigenen Kinder wurden misshandelt und in den Keller gesperrt. Sie waren dem extremen Geiz von Andreas Gruber ausgesetzt und bekamen nur unzureichend zu essen. Viktoria überlebte als einzige die lieblose Kindheit, aber sie musste jahrelangen sexuellen Missbrauch über sich ergehen lassen. War jetzt die Zeit für Andreas Gruber gekommen, sich seiner siebenjährigen Enkeltochter Cäzilia zu nähern?


Nur Andreas Gruber und Cäzilia Gabriel trugen Schlafkleidung. Cäzilia war mit einem Hemdchen bekleidet; Andreas Gruber wurde in Hemd und Unterhose aufgefunden. Das Schlafzimmer des Ehepaars Gruber war unberührt; Andreas Gruber war also zum Zeitpunkt der Tat noch nicht zu Bett gegangen.


Es handelt sich hier lediglich um eine Vermutung, für die man weitere Hinweise finden müsste, was in einem Horoskop, das mehrere Opfer und womöglich mehr als einen Täter beschreibt, nicht einfach ist, da oft mehrere Geschichten miteinander verwoben sind. Es kann ein "Tropfen" sein, der letztendlich das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Das Hauptthema in diesem Horoskop bleibt wahrscheinlich die Problematik bezüglich der Unterhaltszahlungen für den kleinen Josef (Pluto Konjunktion Josepherli). Wobei es ohne den Missbrauch von Viktoria Gabriel und ohne die extreme Geldgier des Familienoberhauptes (Alimente von einem Mann fordern, der augenscheinlich nicht der Vater des Kindes war) vermutlich nie zu der Gewalttat gekommen wäre. Es ist nicht bekannt, ob es einen oder mehrere Täter gab. Der Mond, der sich im siebten Haus des Täters befindet, könnte, wenn es sich nicht um einen Persönlichkeitsanteil des Täters handelt, auf Komplizen und Helfer hindeuten. Der Haupttäter besitzt laut Horoskop viel Macht über diese mutmassliche zweite Person. Diese hypothetische Person würde den Täter lieben, hält aber auch sehr viel von sich selbst und hasst die Opfer. Könnte es sich vielleicht um die Ehefrau (Mond=Ehefrau) des Täters handeln? In den Zwanzigerjahren des vorigen Jahrhunderts lag alle Macht beim Ehemann; die Ehefrau verfügte über fast keine Rechte und war ihrem Mann untertan. Nur einmal angenommen, Lorenz Schlittenbauer wäre wirklich der Haupttäter gewesen, könnte dann seine Ehefrau eine, vielleicht auch unfreiwillige, Komplizin in diesem Mordfall gewesen sein oder hatte ihn in irgendeiner Weise zu der Bluttat aufgestachelt?


Kurze Zeit vor dem Mord hatte Lorenz Schlittenbauer seine kleine Tochter verloren. Es muss für ihn und seine Frau ein Schlag ins Gesicht gewesen sein, dass sie ihr eigenes Kind begraben müssen und Lorenz für ein fremdes "Inzest"-Kind die Vaterschaft übernehmen und Alimente zahlen soll.


Es ist davon auszugehen, dass sich Täter und Opfer kannten und ein schon bestehender Konflikt auf sehr tragische Weise eskalierte. Das untersuchte Horoskop vermittelt nicht den Eindruck, dass ein völlig Unbekannter, vielleicht auf der Suche nach etwas Bargeld, ganz zufällig an diesem Abend in Hinterkaifeck vorbeikam und die Gelegenheit nutzte, drei Generationen auf brutale Weise auszulöschen.


Die Todesursache


Merkur (Herrscher von Haus 8= Tod) Quadrat Mars deutet oft auf einen heftigen Streit hin, der in diesem Fall finanzielle Hintergründe haben könnte; die mögliche Forderung nach Zahlung von Alimenten wurde nicht einfach so hingenommen (Merkur= finanzielle Situation des Täters in Rezeption mit Jupiter, Herrscher von Haus 5= Kinder). Die heftige Auseinandersetzung müsste etwa eine Stunde zurückliegen, folglich eskalierte der Streit schätzungsweise gegen zwanzig Uhr.


Als körperliche Todesursache wird nicht nur das Erschlagen der sechs Opfer angezeigt, sondern auch Ersticken beziehungsweise Erwürgen (Haus 8 in Zwilling). Die vermutlich ersten Opfer Viktoria Gabriel und ihre Mutter Cäzilia wurden tatsächlich gewürgt, bevor sie mit der Reuthaue niedergestreckt wurden. Erwürgen ist eine sehr persönliche Vorgehensweise, da man dem Opfer unter Umständen minutenlang in die Augen blicken muss. Das spätere Erschlagen der weiteren Personen mit der Hacke deutet auf viel Wut hin. Es ist daher durchaus denkbar, dass eine persönliche Beziehung zwischen Viktoria und ihrem Mörder bestanden hat und dass er auch den anderen Opfern nicht unbekannt war.


Widder (Kopf, Gewalt, Wut) in Feld 6 bestätigt den Bericht der Gerichtsmedizin, dass die Mehrzahl der Hinterkaifecker erschlagen wurde. Viktoria Gabriel und Cäcilia Gruber wurden zuerst gewürgt (Zwillingsmerkur in Fische= Bewusstlosigkeit), bevor ihnen wie ihren Familienmitgliedern und der Magd die Schädel eingeschlagen wurden.


Merkur-Zwilling als Todesursache könnte darüberhinaus den mutmasslichen Mörder näher beschreiben. Merkur-Zwilling symbolisiert in der medizinischen Astrologie die Atemwege. Der Zwillingsmerkur ist in Feld 4 (Brustbereich) in Fische ausgewandert; im Sternzeichen Fische ist Merkur vernichtet, was bedeutet, dass sich "Atmungsorgane in einem schlechten Zustand" befanden.


Es ist bekannt, dass Lorenz Schlittenbauer unter sehr schwerem Asthma litt.


Kleine Kinder werden in einem Horoskop oft als Merkur-Zwilling dargestellt. Er steht auch für Geschwister und Nachbarn: Todesursache war ein Nachbarskind! Tatsächlich befand sich Lorenz Schlittenbauers Gehöft in unmittelbarer, nur etwa dreihundertfünfzig Meter entfernten, Nachbarschaft von Hinterkaifeck.


Der Tod kam sehr plötzlich (Uranus in Haus 4). Die Tat war augenscheinlich nicht geplant, denn der Mörder brachte sein Tatwerkzeug nicht mit, sondern benutzte Geräte, die sich vor Ort und im Besitz von Andreas Gruber befanden.


Das Horoskop gibt Hinweise auf das Tatwerkzeug: Zwillingsmerkur ist natürlicher Herrscher des dritten Horoskopfeldes, das das Zeichen Steinbock (Knochen) an der Spitze trägt. Die Spitze des Feldes befindet sich in Konjunktion mit dem Fixstern Facies. Dieser Nebelstern soll Blindheit, Sehstörungen, Krankheit, Unfälle und einen gewaltsamen Tod verursachen: Die Opfer erlitten einen gewaltvollen (Facies) Tod (Steinbock), indem sie vermutlich blindlings (Facies) in ihr Verderben liefen.


"Facies" weist Ähnlichkeit mit dem Wort "Fascis" auf. In der Antike wurde als "Fascis" oder "Liktorenbündel" ein Rutenbündel bezeichnet, in dem man ein Beil gesteckt hatte. Es war das Amtssymbol der höchsten Machthaber im Römischen Reich und wurde von "Liktoren" vorangetragen, wenn die römischen Machthaber durch die Stadt zogen. Das Beil stand als Symbol für die Todesstrafe, die von den Amtsträgern angeordnet werden konnte. Der Begriff "Faschismus" findet hier seine Wurzeln.


Facies ist ein Nebel im Gesicht, infolgedessen sieht man nicht mehr, auf was man einschlägt. Mit einer Art Hacke oder Beil (Facies= Fascis) wurde den Opfern in blinder (Facies) Wut der Schädel (Knochen= Steinbock) zertrümmert.


Mond ist ein weiterer Planet, der kleine Kinder darstellt. Dieses Kind könnte sich gerade in der Gewalt des Täters (Mond in Haus 7) befinden. Es ist aber laut Horoskop noch nicht tot; sein Tod könnte erst in etwa zwei Stunden eintreten.


Die Gerichtsmedizin hatte festgestellt, dass die kleine Cäzilia noch etwa zwei bis vier Stunden gelebt hat, bevor sie ihren schweren Verletzungen erlegen ist. Sie hätte noch gerettet werden können.


Man wird die leblosen Körper der Opfer auffinden: Saturn ist rückläufig (die Leichen "kommen zurück").


Die polizeilichen Ermittlungen.


Der Fixstern Khambalia (polizeiliche Ermittlungen) in Verbindung mit dem Asteroiden Salopia (salopp, schlampig) am AC weist darauf hin, dass die Ermittlungen nicht so sauber durchgeführt wurden, wie es in diesem schweren Fall angemessen gewesen wäre. Hinsichtlich der Angaben in Vernehmungen wurde schlampig gearbeitet, bei der Tatortsicherung traten Pannen und Unterlassungen auf, es wurden keine Fingerabdrücke in Hinterkaifeck gesichert und vieles mehr.


Die Handlungsbereitschaft der damaligen durchaus kompetenten Kriminalpolizei wurde überschätzt (Herrscher von MC erhöht), wobei die "angezogene Handbremse" eher von "Gruppierungen" ausging, die nicht riskieren wollten , dass zuviele Fakten ans Tageslicht gerieten (Sonne Opposition Saturn/Haus 11). Das Ziel, Licht in die Angelegenheit zu bringen, wurde tatsächlich nicht erreicht (MC Löwe Konjunktion Neptun) und Neptun an dieser Stelle im Horoskop bringt mit sich, dass der Fall, der den Namen Lorenz Schlittenbauer bekannt machen sollte (MC Konjunktion Lorenz), vermutlich ungelöst bleiben wird.


Vieles in diesem Horoskop deutet auf Lorenz Schlittenbauer hin, zumindest auf seine Geschichte. Das Hin- und Her mit dem kleinen Josef kann ein direkter Auslöser für die Tat gewesen sein, es kann aber auch als Startpunkt eine Kettenreaktion in Gang gesetzt haben, die letztendlich die Auslöschung von sechs Menschenleben (vielleicht durch einen ganz anderen Täter) zur Folge hatte .


Schlittenbauer allein aufgrund eines Horoskopes, das auf einen GESCHÄTZTEN Todeszeitpunkt gestellt wurde, als Mehrfachmörder oder zumindest als Mittäter brandmarken zu wollen, wäre unverantwortlich.





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