Im Jahre 1976 begannen plötzlich mehrere Einwohner von Circleville, einer Kleinstadt im US-Bundesstaat Ohio, seltsame Briefe zu erhalten, die so persönliche Informationen enthielten, dass sie in den meisten Fällen nur den Empfängern selbst bekannt sein konnten. Zumindest waren sie bis zu diesem Augenblick davon überzeugt!
Keiner der Briefe war von dem Verfasser unterschrieben oder besass eine Absenderadresse. Man konnte nur davon ausgehen, dass diese Briefe in der benachbarten Stadt Columbus aufgegeben wurden. Sie waren handschriftlich in unscheinbaren Blockbuchstaben verfasst, was eine Identifizierung des Absenders zusätzlich erschwerte. Die ominösen Briefe waren in einer vulgären Sprache niedergeschrieben und enthielten viele Beschimpfungen und Androhungen von Gewalt gegen die entsetzten Empfänger.
Niemand konnte sich einen Reim darauf machen, wer diese Briefe verfasst und wie die Person in den Besitz der intimsten Geheimnisse gekommen war, die nie für das Licht der Öffentlichkeit bestimmt gewesen waren.
Die Einwohner begannen sich gegenseitig zu beschuldigen und die Stimmung in der einstmals beschaulichen Kleinstadt schlug in Hass und Aggression um. Mit jedem neuen Brief, der in die Hände der Betroffenen geriet, verschlimmerte sich die Situation. Selbst der Priester von Circleville wurde verdächtigt, das Beichtgeheimnis verletzt und die dunkelsten Geheimnisse der Bewohner von Circleville in Umlauf gebracht zu haben.
Obwohl sich ein grosser Teil der vierzehntausend Einwohner von Circleville im Visier des fleissigen Briefeschreibers befand, war eine Schulbusfahrerin namens Mary Gillispie sein bevorzugtes Ziel. An sie ging einer der ersten Briefe und mit ihr ging er besonders rücksichtslos um. Eigentlich konnte Mary keine Feinde haben; sie war freundlich, hilfsbereit und beteiligte sich sehr aktiv am Gemeindeleben von Circleville.
Als Mary den ersten Brief öffnete, da wusste sie, dass es doch jemanden gab, der es auf sie abgesehen hatte. Der Briefeschreiber war sehr wütend; er machte ihr klar, dass er wisse, dass Mary ein Verhältnis mit Gordon Massie, dem "Superintendenten" der Schulen in und im Umkreis von Circleville, hätte. Er wisse, wo sie wohne und er wisse, dass sie verheiratet und Mutter von zwei Kindern sei. Ihr Haus würde von ihm rund um die Uhr überwacht. Unter Androhung von Strafe und Gewalt ihr und ihren Kindern gegenüber, forderte er Mary auf, ihre Affäre mit Gordon Massie sofort zu beenden und das Verhältnis der Schulbehörde zu melden.
Es folgten weitere Briefe und die Drohungen wurden immer konkreter. Der Verfasser der Briefe forderte Mary auf, ihre Affäre öffentlich zu bekennen. Er würde sie jeden Tag beobachten, sie könne ihm nicht entkommen und die Drohungen seien kein Scherz. Mary dachte jedoch nicht daran, sich den Forderungen des Briefeschreibers zu beugen. Sie versteckte die Briefe, sprach mit niemanden darüber, nicht einmal mit ihrem Ehemann, obwohl der Schreiber die Drohung ausstiess, eine Kugel in den Kopf ihrer Tochter zu jagen.
Die Angelegenheit wäre vielleicht im Sande verlaufen, wenn der Verfasser nicht auch Marys Mann Ron Gillispie einen solchen Brief geschickt hätte. In diesem und einigen weiteren Briefen forderte der Briefeschreiber Marys Mann auf, das Verhältnis seiner Frau öffentlich zu machen und zu beenden. Ansonsten wäre sein Leben in Gefahr. Mary machte ihrem Mann klar, dass sie keine Ahnung davon hätte, was der Briefeschreiber ihr unterstellen wolle und stritt die Affäre mit dem Superintendenten vehement ab. Trotzdem verbreiteten sich in Circleville immer mehr Gerüchte über Marys angebliche Affäre und Ron wurde weiterhin dazu gedrängt, dem Verhältnis seiner Frau ein Ende zu setzen, sonst würde er sterben.
Mir ist nicht bekannt, ob auch der Superintendent Gordon Massie solche Drohbriefe bekam. Gordon Massie bekleidete eine hohe Position in Circleville; der Superintendent zeigte sich als Manager und Administrator für eine Reihe von öffentlichen Schulen verantwortlich und überwachte sie.
Andere Bewohner von Circleville wurden ebenfalls aufgefordert, ihre "Leichen im Keller" publik zu machen, ansonsten würde etwas Schreckliches geschehen. Aber nie wurde eine dieser Drohungen umgesetzt. Infolgedessen nahmen die Einwohner und danach auch Mary und Ron Gillispie die Briefe nicht mehr so ernst.
Aber dann erreichte sie ein neuer Brief. Darin stand:" Gillispie! Du hattest zwei Wochen Zeit und Du hast nichts unternommen! Gestehe endlich und informiere die Schulbehörde! Ansonsten werde ich den Fernsehsender CBS informieren und allen Einwohnern über Plakate und Schilder, die ich in der Stadt aufhängen werde, die Wahrheit mitteilen!"
Im Internet gibt es Berichte darüber, dass in Circleville anscheinend grosse Schilder auftauchten, auf denen geschrieben stand, dass Superintendent Gordon Massie und die zwölfjährige Tochter der Gillispies eine sexuelle "Beziehung" hätten. Ron Gillispie stand jeden Morgen früh auf, um die Schilder zu entfernen, bevor die Tochter zur Schule ging.
Mary und Ron begannen darüber nachzudenken, wer der Verfasser der Drohbriefe sein könnte. Es gab in diesen Briefen Hinweise auf Situationen im Familienleben, die nur Familienangehörigen bekannt sein konnten. Ihr Verdacht fiel auf Paul Freshour, den Ehemann von Ron Gillispies Schwester Karen.
Hier gibt es noch weitere Alternativen Im Internet. Das Ehepaar Gillispie, Paul und Karen Freshour und die Schwester von Paul Freshour hielten demzufolge eine Familienzusammenkunft ab und beratschlagten, wer der geheimnisvolle Briefautor sein könnte. In einem der Fälle verdächtigt Mary Gillispie ihren Busfahrerkollegen David Longberry und in einem weiteren Fall erfahren wir nicht, um wen es sich handeln könnte. Eine dritte Version berichtet davon, dass einige Briefe mit "W" unterzeichnet waren und dass deshalb William Massie, dem Sohn von Gordon Massie, unterstellt wurde, die Briefe verfasst zu haben, um seine Familie vor dem Zerbrechen zu bewahren.
Sie beschlossen dem Verdächtigen ein paar anonyme Briefe zu schicken, in denen sie ihm mitteilen würden, dass sie genau wüssten, dass er diese abstossenden Briefe verfasst hätte und dass er sofort damit aufhören solle. Und tatsächlich wurden kurze Zeit später keine Briefe dieser Art mehr versandt. Es schien so, als sei dieses Rätsel gelöst.
Am Abend des 19. August 1977 erhielt Ron Gillispie einen mysteriösen Anruf. Es ist bis heute nicht bekannt, wer dieser Anrufer war und was er mit diesem Anruf bezweckte. Es ist aber davon auszugehen, dass sich der geheimnisvolle Briefeschreiber am anderen Ende der Leitung befand, da Ron bis zu diesem Zeitpunkt viele Drohbriefe erhalten hatte. Die Stimme sagte, man würde Rons roten Pick Up Truck beobachten und ihm auf Schritt und Tritt folgen.
Was immer der ominöse Anrufer Ron Gillispie mitzuteilen hatte, es brachte ihn dermassen in Wut, dass er sein Gewehr ergriff, sich von seiner Familie verabschiedete und in seinen roten Truck stieg. Anscheinend hatte er die Stimme des Anrufers erkannt oder etwas über seine Identität erfahren. Alle Versuche von Mary, Ron zu beruhigen und ihn zurückzuhalten und herauszufinden, worüber am Telefon geprochen wurde, schlugen fehl. Ron verliess das Haus und fuhr los. Einige Minuten später raste Ron wie ein Besessener durch Circleville, überquerte mit einer sehr hohen Geschwindigkeit eine Kreuzung in der Nähe seines Zuhauses und fuhr gegen einen Baum. Dabei verstarb er.
Eine Variante dieser Geschichte besagt, dass sich Mary Gillispie zu diesem Zeitpunkt mit Freunden in Florida aufhielt und dass Ron Gillispie seinen Kindern Bescheid sagte, dass er den Briefeschreiber konfrontieren wolle. Es wird alternativ dazu vermutet, dass es sich bei diesen "Freunden" von Mary in Wirklichkeit um Gordon Massie handelte, der mit Mary Zeit in Florida verbrachte. Aus den schriftlichen Unterlagen, die Paul Freshour hinterlassen hat, geht hervor, dass sich Mary mit Karen Freshour und zwei weiteren Frauen, die bereit waren zu beschwören, dass Gordon Massie nachkommen wollte, in Florida aufhielt.
Am Unfallsort stellten die Ermittler Rons Waffe sicher und wie sich zeigte, war aus dieser Waffe noch kurz zuvor ein Schuss abgegeben worden. Vielleicht hatte er unterwegs auf den Schreiber geschossen, hatte dabei die Kontrolle über sein Auto verloren und war gegen einen Baum gerast. Es gab jedoch kein Opfer; niemand hatte einen Schuss gehört und niemand wurde im gleichen Zeitraum mit einer Schussverletzung behandelt. Vielleicht hatte sich dieser Schuss aus Versehen gelöst, aber dann hätte man im Fahrer oder im Fahrzeug ein Einschussloch, eine Kugel oder Patronenhülse gefunden.
Zuerst ging Sheriff Dwight Radcliff von Mord aus und nahm einen Verdächtigen fest. Nur aufgrund eines bestandenen Lügendetektortests kam dieser Unbekannte wieder frei. In der Folge wandelte sich die Mordfall-Version in eine Unfall-Version um und Rons roter Pick Up wurde einige Tage nach dem Unfall auf einem Schrottplatz in Ohio entsorgt, so dass er nicht mehr weiter untersucht werden konnte. Laut dem Bericht der Gerichtsmedizin wies Ron 1,5 mal soviel Alkohol im Blut auf, wie erlaubt war und deshalb glaubten viele Menschen, dass Wut, Stress und Alkohol die Gründe waren, warum er die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hatte. Im Familien-und Freundeskreis war dagegen bekannt, dass Ron so gut wie keinen Alkohol konsumierte. In seinem Fahrzeug fand man keine leeren Flaschen oder Dosen und seine Kinder bestätigten, dass er nüchtern war, bevor er sein Zuhause verliess. Das Umfeld von Ron war deshalb überzeugt, dass ein Mord vorlag und dass dieser vertuscht werden sollte!
Man könnte auf die Idee kommen, dass der hartnäckige Briefescheiber Rons Gillispies Leben auf dem Gewissen hätte. In einem Brief an Ron schreibt der Verfasser jedoch folgende Zeilen: "Wir müssen Dich darüber informieren, dass Deine Frau eine Affäre mit Gordon Massie unterhält. Sie hat ihn solange gejagt, bis er sie gefangen hat! Beseitige die beiden, bevor diese Gelegenheit haben, Dich zu beseitigen! Denke daran, wir wissen, wo Du arbeitest und uns ist bekannt, dass Du einen rot-weissen Pick Up Truck besitzst. Niemand kann Dir helfen! Denk an Deine Kinder und deren Zukunft! Verständige die Schulbehörde und teile ihr die Wahrheit mit, sobald Du Deine eigenen Nachforschungen beendet hast! Verständige die Schulbehörde sofort! Ich wiederhole: Dein Leben ist in Gefahr!!!!"
Wenig später erhielten viele Einwohner von Circleville Briefe, in denen der Sheriff tatsächlich beschuldigt wurde, den Mord an Ron Gillispie zu vertuschen und seinen tragischen Tod als Unfall hinzustellen. Der Briefeschreiber bettelte fast darum, die Umstände von Rons Tod weiter zu untersuchen. Zusätzlich unterstellte der Verfasser dem Sheriff, Ermittlungsergebnisse gegen den Gerichtsmediziner von Pickaway County (dem Bezirk, in dem sich Circleville befindet), Dr. Ray Carroll, "unter den Tisch fallen gelassen" zu haben. Carroll wurde des sexuellen Missbrauchs an mehreren Kindern bezichtigt!
Der Circleville Writer behielt Recht, denn im Dezember 1993 wurde Dr. Ray Carroll wegen Sexualverbrechen an Minderjährigen und Besitz von Kinderpornographie vor Gericht gestellt und verurteilt. Paul Freshour dagegen hielt Dr. Ray Carroll für schuldig, erwähnte aber in seinen Unterlagen, dass der Gerichtsmediziner nie verurteilt wurde, sondern in Ruhe seinen Ruhestand in Florida verbringen konnte.
Nach Rons Unfall gingen die Droh-und Erpressungsbriefe unvermindert weiter. Besonders Mary hatte sich den Hass des Verfassers zugezogen. In jedem Brief übte er Druck auf sie aus, dass sie ihr Verhältnis mit Gordon Massie publik machen solle.
Mary konnte diesem Druck nicht mehr standhalten und gab den Forderungen des Briefeschreibers nach. Sie verfasste Schreiben, in denen sie zugab, eine Affäre mit dem Superintendenten gehabt zu haben und hängte sie an öffentlich zugänglichen Orten aus. Mary gibt die Liaison zu, besteht aber darauf, dass sie erst NACH dem Erhalt des ersten Drohbriefes eine Beziehung mit Gordon Massie begonnen hätte.
Anders als erwartet, hört die Flut der Briefe nicht auf. Mary und ihre engsten Familienmitglieder werden zur Zielscheibe und auch Personen von Rang und Namen werden nicht verschont.
Im Jahre 1979 trennt sich der Superintendent Gordon Massie von seiner Frau. Gordon Massie und Mary Gillispie sind von diesem Moment an offiziell ein Paar.
Im Jahre 1983 findet man überall in Circleville Plakate mit obzönen Botschaften und Beschimpfungen. All die Jahre wurden die Briefe weiter verschickt, ohne dass man den Verfasser dingfest machen konnte. Auch Marys Tochter erhielt nun Drohbriefe. In den sieben Jahren seit Beginn der Geschichte hatte es der Briefeschreiber fast geschafft, die "Idylle" der Kleinstadt zu zerstören, es wüteten Hass, Auseinandersetzungen, Gerichtsverfahren und Gewalttaten in Circleville.
Mary Gillispie hatte Glück. Trotz des Skandals durfte sie ihre Arbeit als Schulbusfahrerin behalten. Eines Morgens im Februar 1983 war sie mit dem Bus unterwegs, um die Schulkinder einzusammeln und zur Schule zu bringen. Auf dem Weg dorthin musste sie ein längeres Stück Landstrasse fahren, als sie am Strassenrand zwei Verkehrsschilder bemerkte. Sie traute ihren Augen nicht: am ersten Schild hing ein Plakat, auf dem ihre Tochter auf übelste Weise beschimpft und mit dem Tode bedroht wurde. Der Tochter wurde eine Affäre mit dem Superintendenten Gordon Massie unterstellt. Mary bremste den Bus, stieg wutentbrannt aus, um dieses Schild zu entfernen. Dabei stellte sie fest, dass neben der Stange des Verkehrsschildes eine Kiste stand. Sie riss das Schild hinunter und nahm auch die Kiste mit in den Bus. Auf dem Fahrersitz öffnete sie den Deckel und schaute in den Lauf einer Pistole. Jemand hatte eine Sprengfalle gebastelt, die aber zum grossen Glück für Mary und die Schulkinder nicht losging.
Auch hier findet man noch andere Versionen im Internet: Demzufolge setzt Mary zuerst die Kinder in der Schule ab, nimmt die Kiste mit nach Hause, wo sie allerdings Schwierigkeiten hat, die Kiste zu öffnen. Erst nach einigen Stunden bringt sie die Schachtel zur Polizei, weil sie angeblich davon ausgegangen war, dass es sich um eine Spielzeugpistole handelte.
Menschen stellen sich Fragen: warum reisst Mary gerade dieses Plakat ab, obwohl so viele Schilder in der Stadt hängen und warum nimmt sie eine verdächtige Kiste in einen Schulbus voller Kinder mit? Viele glauben, dass sich die Sprengfalle gar nicht in der Schachtel befand, als sie am Strassenrand aufgefunden wurde, sondern erst später platziert wurde.
Es gibt auch Hinweise im Internet, dass Mary die Sprengfalle um 3 Uhr 30 nachmittags fand, was eher auf eine Heimfahrt von der Schule hinweisen würde.
Die Polizei untersuchte zuerst die Waffe, deren Registrierungsnummer sehr stümperhaft entfernt worden war. Die Nummer war zum Teil noch lesbar und deshalb konnte die Pistole Mary Gillispies ehemaligem Schwager Paul Freshour zugeordnet werden. Als ihn die Polizei konfrontierte, da gestand er, dass er eine Waffe in seiner Garage aufbewahrt hatte, er sie aber nicht vermisst hätte. Vermutlich sei sie ihm entwendet worden.
Mary hatte Paul schon länger in Verdacht, besonders seit Karen (Pauls Ex-Ehefrau und Ron Gillispies Schwester) im August 1982 ihr gegenüber die Vermutung geäussert hatte, dass Paul der Verfasser der Briefe sei. Dass er auch hinter den Telefonanrufen und Schildern stecke. Mary überbrachte diese Informationen Sheriff Dwight Radcliff.
Paul Freshour hatte sich mittlerweile von seiner Frau getrennt, weil sie ihn betrogen hatte. Nach einem knallharten Scheidungskrieg waren Paul die Kinder und das Haus zugesprochen worden und Karen musste in einem Wohnwagen auf Mary Gillispies Grundstück hausen. Sie hatte alles verloren!
Marys ehemaliger Schwager wurde festgenommen. Am 25. Februar 1983 wurden ihm im Büro des Sheriffs Briefe des "Circleville Writers" vorgelegt und er wurde aufgefordert, den Text und die Schrift so genau wie möglich und genau so, wie es der Sheriff wollte, zu kopieren und abzuschreiben. So ein Handschriftentest war bis zu diesem Zeitpunkt völlig unüblich. Trotzdem wurden diese handschriftlichen Kopien Graphologen vorgelegt, die jedoch nicht mit Sicherheit bestätigen konnten, dass es sich um die gleiche Handschrift handelte.
Auch hier gibt es widersprechende Informationen; an anderer Stelle wird vermutet, dass zumindest vierzig bis fünfzig Briefe Paul Freshour zuzuordnen sind, da man auf diesen Briefen anscheinend Freshours Fingerabdrücke nachweisen konnte. Hier sind sich die Graphologen sicher, dass die Briefe aus Paul Freshours Hand stammen.
Für den Sheriff von Circleville gab es keine Zweifel, dass es sich um die Handschrift von Paul Freshour handelte. Dass auch noch seine Waffe in einer Sprengfalle gefunden wurde, reichte für den Sheriff aus, um die Staatsanwaltschaft dazu zu bewegen, Anklage gegen Freshhour wegen versuchten Mordes an Mary Gillispie zu erheben und am 24. Oktober 1983 kam es zu einem Gerichtsverfahren.
Der Sheriff teilte der Presse mit, dass Freshour gestanden hätte, vierzig bis fünfzig Briefe geschrieben zu haben. Paul Freshour stritt diese Anschuldigung ab und stellte die Gegenfrage: "Wenn ich wirklich gestanden habe, warum hat der Sheriff dieses Geständnis nicht aufgezeichnet ?" Er behauptete, dass die Polizei alles erfunden hätte.
Es wurden keine Fingerabdrücke von ihm auf der Sprengfalle, den Plakaten oder weiteren Briefen gefunden. Es konnte nicht nachgewiesen werden, dass Freshhour log, als er behauptete, dass die Waffe aus seiner Garage verschwunden und er nicht wisse, wo sie geblieben wäre. Eine Hausdurchsuchung ergab keine weiteren Hinweise; es wurde weder Munition für die Waffe, noch Material für das Basteln einer Sprengfalle gefunden.
Mary Gillispie belastete ihn schwer, indem sie dem Gericht die Vermutung ihrer ehemaligen Schwägerin Karen Freshour mitteilte, dass Karens Ex-Mann Paul hinter den Drohbriefen stecke. Pauls Antwort war: "Wenn Karen wirklich davon überzeugt war, dass ich das alles getan habe, warum hat sie im Scheidungsverfahren kein Sterbenswörtchen davon erwähnt?"
Obwohl der Arbeitgeber von Paul Freshour ausgesagt hatte, dass Paul am Tag des Anschlags nicht zur Arbeit erschienen war, konnte Freshour für diesen Tag ein Alibi für die Zeit zwischen 12 Uhr 30 und 16 h 30 vorweisen. Die Anklage konterte mit einem Überraschungszeugen, der das verdächtige Schild am Strassenrand zwischen 11 h 30 und 12 Uhr gesehen haben will. Dieser Zeuge verständigte jedoch nicht die Polizei und es waren keine weiteren Zeugen bekannt, denen Schild und Sprengfalle vor 15 h 30, dem Moment, in dem diese Gegenstände von Mary gefunden wurde, aufgefallen wären.
Trotzdem befand die Jury ihn für schuldig und der Angeklagte wurde wegen versuchten Mordes zu fünfundzwanzig Jahren Haft verurteilt. Auch die Einwohner von Circleville waren der Ansicht, dass Paul Freshour hinter den Briefen stand. Der Sheriff und die örtlichen Medien halfen in puncto Meinungsbildung kräftig nach. Eine Woge der Erleichterung schwappte durch die Gemeinde, als der Spuk endlich ein Ende gefunden hatte. Bis zu seinem Tod im Jahre 2012 behauptete Paul Freshour unschuldig zu sein, aber niemand glaubte ihm.
Dumm war nur, dass die Briefe weiterhin verschickt wurden. Sie waren mit der gleichen Handschrift versehen, die Flut der Briefe verstärkte sich noch und sie wurden zusätzlich in andere Regionen von Ohio versendet.
Für die Polizei und Justiz stellte dies keinen triftigen Grund dar, an ihrer Entscheidung zu zweifeln!
Die Briefe wurden wie bisher aus Columbus verschickt. Freshour sass jedoch im Gefängnis von Lima ein, das fast hundert Meilen von Columbus entfernt lag. Er wurde rund um die Uhr beobachtet, ihm wurde jegliches Schreibmaterial verweigert und schlussendlich wurde Paul sogar in Einzelhaft verlegt, um mögliche Komplizen auszuschliessen. Tessa Unwin, die Pressesprecherin des Gefängnisses versicherte der Öffentlichkeit, dass es fast unmöglich sei, Briefe aus der Haftanstalt zu schmuggeln.
Um dem ganzen Irrsinn die Krone aufzusetzen, erhielt Paul Freshour plötzlich selbst Briefe im Stil der ersten Briefe des " Circleville Writers ". In dicken Blockbuchstaben wurde er verhöhnt, dass er für seine Taten im "Knast" sitzen und dass ihm klar sein sollte, dass er da nicht mehr so schnell herauskommen würde: "Eine Schande, wie manche Dinge laufen! Aber besser Du als ich! Der Sheriff hat gesagt, dass Du es warst! Aber wir wissen es besser, ist es nicht so?" "Wann wirst Du endlich anfangen zu glauben, dass Du da nicht mehr herauskommst? Ich habe Dir vor zwei Jahren gesagt: wenn wir jemanden einbuchten, dann bleibt er eingebuchtet! Hörst Du überhaupt nicht zu?"
Das Gefängnispersonal stellte sich langsam aber sicher die Frage, ob sie den richtigen Mann in Gewahrsam hätten. Andere Ermittler untersuchten den Fall und fanden Beweise dafür, dass Freshour nicht der Täter sein konnte. Man vermutete, dass ihm jemand eine Falle gestellt hatte.
Die Justiz hingegen blieb von Paul Freshours Schuld felsenfest überzeugt, sogar eine Anhörung auf Bewährung wurde ihm versagt. Obwohl Freshour ein vorbildlicher Gefängnisinsasse ist und er einen Lügendetektortest besteht, kommt er erst nach zehn Jahren, im Jahre 1994, aus der Haft frei. Schon kurz bevor Freshour aus dem Gefängnis entlassen wurde, liess die Intensität der Briefe nach und nach seiner Freilassung wurden keine Briefe mehr verschickt.
Während Freshour noch im Gefängnis sitzt, erhebt der "Circleville Writer" in einer neuen Reihe von Briefen schwere Vorwürfe gegen Roger Kline, den Bezirksstaatsanwalt, der Paul Freshour hinter Gitter gebracht hatte. Der Briefeschreiber drohte, das Grab eines verstorbenen Babys zu öffnen und die Knochen an die Polizei zu schicken, wenn man sich weigern sollte, Roger Klines Beteiligung an der Ermordung der schwangeren Lehrerin Vicki Koch zu untersuchen. Laut Briefeschreiber hatte der Staatsanwalt die Lehrerin geschwängert und sie dann töten lassen, um seine Karriere nicht in Gefahr zu bringen.
Roger Kline wurde später wegen des Mordverdachts vernommen und die Polizei sprach mit den Eltern des Opfers. Trotz Schweigepflicht trat das Paar in einem Interview mit einem Fersehsender in Ohio auf, worin sie bestätigten, dass die Anschuldigungen ihrer Ansicht nach wahr seien. Der Fall wurde von der Justiz nicht weiter verfolgt. verfolgt und Roger Kline wurde im Nachhinein zum Richter ernannt. Er ging 2013 in den Ruhestand.
In den Akten des Sheriffs wurden Hinweise gefunden, dass wichtige Informationen, die die Unschuld von Freshour hätten beweisen können, nicht weitergegeben wurden. Eine Busfahrerkollegin von Mary Gillispie hatte Sheriff Radcliff darüber informiert, dass sie zwanzig Minuten bevor Mary die Sprengfalle fand, neben dem besagten Strassenschild einen Mann und ein Fahrzeug, genauer einen gelben Chevrolet El Camino, bemerkt hatte. Der Mann hätte sich auffällig weggedreht, so dass man sein Gesicht nicht erkennen konnte. Beschreibung und Haarfarbe der verdächtigen Person passten überhaupt nicht auf Freshour, sondern eher auf den neuen Freund von Karen Freshour. Ganz zufällig besass der Bruder von Karen einen gelben El Camino. Man fand auch Schuhabdrücke, die aber nicht Paul Freshours Schuhen zugeordnet werden konnten. Nach der Inhaftierung von Paul Freshour wurde das Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder und das Haus, das Paul und Karen Freshour während ihrer Ehe bewohnt hatten, Karen Freshour zugesprochen.
Am 11. November 1994 wurde im Rahmen der Fersehserie "Unsolved Mysteries" eine Episode über den "Circleville Writer" ausgestrahlt.
Das Fernsehteam, das für diese Folge an Originalschauplätzen in Circleville drehen wollte, erhielt selbst Drohbriefe: " Vergesst Circleville, Ohio. Solltet Ihr nach Ohio kommen, dann werdet Ihr es bereuen!" "Vergesst Circleville, Ohio! Unternehmt nichts, was Sheriff Radcliff schaden könnte! Wenn ihr El Sickos (Kranke) nach Ohio kommt, werdet Ihr bezahlen!" Die Postkarten waren mit "The Circleville Writer" signiert.
Mary Gillispie und Sheriff Dwight Radcliff lehnten es ab, dem Team von "Unsolved Mysteries" ein Interview zu gewähren.
Nach seiner Entlassung versuchte Paul Freshour seinen Namen reinzuwaschen. Er machte darauf aufmerksam, dass die Briefe während seiner Inhaftierung unvermindert weiter versendet wurden. Paul Freshour wollte darüberhinaus eine Belohnung für Informationen zur Identität des "Circleville Writers" aussetzen, was der Sheriff zu verhindern wusste.
Freshour wandte sich sogar an das FBI und bat um eine erneute Untersuchung des Todes von Ron Gillispie, einem vermutlichen Mord, der angeblich mit Hilfe von Sheriff Radcliff vertuscht worden war.
Er selbst veröffentlichte ein umfangreiches PDF-Dokument, wo er unter anderem darauf hinwies, dass der Sheriff ein persönliches Interesse daran hatte, viele Verbrechen in Circleville "unter den Teppich zu kehren", da er sich zum Zeitpunkt des Geschehens um die Präsidentschaft der " National Sheriffs Association" bewarb. Die hohe Kriminalitätsrate in Pickaway County hätte ihn von der Kandidatur ausgeschlossen. Freshours Meinung nach waren die höchsten Ränge von Circleville in einen Sumpf von Korruption und Verbrechen verwickelt.
Die Bemühungen von Paul Freshour verliefen bis zu seinem Tod im Sande: Die wahre Identität des "Circleville Writers" wurde nie aufgedeckt!
Teil 1: Wer war der Briefeschreiber von Circleville?
Lenormandkarten: Piatnik-Verlag.
Hier möchte ich mich erst einmal auf die Frage beschränken, wer der anfängliche Briefeschreiber war!
Auf dem Hausplatz des Briefes befindet sich die männliche Hauptperson (Herr). Die Briefe, zumindest die allerersten Briefe, die unter anderem Mary Gillispie erhielt, wurden von einem Mann geschrieben oder standen im Zusammenhang mit der Situation eines Mannes. Wer dieser Mann war, wurde nie bekannt (Herr-Park-Sarg). Weiterhin kann man sehen, dass es wahrscheinlich mehr als einen "Schreiberling" gab (Herr-Vögel-Wolken) und dass mehrere Personen in die Geschichte verwickelt waren.
Im Kartenbild denkt dieser Mann intensiv über eine Frau nach, die möglicherweise zwei Beziehungen gleichzeitig führt (Wolken-Vögel-Dame-Ring). Da Mary Gillispie die Hauptadressatin des Circleville Writers war, nehme ich an, dass sie diese Dame im Kartenbild ist. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass noch andere Damen in Circleville mit ähnlichen Nachrichten "beglückt" wurden (Dame-Vögel-Ruten).
Nach jahrelangen Nachforschungen vermuteten der Journalist und Privatermittler Martin Yant und einige andere Autoren, dass es mindestens drei Briefeschreiber gegeben hat (von denen keiner Paul Freshour gewesen sein soll):
"Der Circleville Writer" (Herr) schaut im Kartenbild seine Arbeit (Anker) an und der Anker befindet sich auf dem Hausplatz der Dame (vermutlich Mary). In einer der möglichen Geschichten könnte die Dame eine Arbeitskollegin des Briefeschreibers gewesen sein. Mary Gillispie war Schulbusfahrerin (Anker-Schiff-HausKind). Ein Kollege namens David Longberry, ebenfalls Schulbusfahrer, war in sie verliebt und hatte schon seit geraumer Zeit Mary Gillispie Avancen gemacht, die sie jedoch zurückwies, weil sie verheiratet war. Als er aber entdeckte, dass sie eine aussereheliche Beziehung zum Superintendenten Gordon Massie unterhielt, wurde er wütend (Wolken-Herr-Sense)!
Martin Yant nimmt an, dass Longberry die Affäre zwischen Mary Gillispie und Gordon Massie, bekannt war und dass er aus Wut und Eifersucht Tausende von anonymen Briefen verschickte, um "seine Mary zurückzuerobern". Er wird verdächtigt, die ersten Briefe im Jahre 1976 geschrieben zu haben, die sich am Anfang hauptsächlich auf Mary konzentrierten. Die Quelle der Inspiration für seine Schriftstücke könnten "Getratsche und Gerüchte" (Vögel) gewesen sein. War David Longberry der ursprüngliche Briefeschreiber? Man wird es vermutlich nie erfahren! Er wurde beschuldigt, im Jahre 1999 ein elfjähriges Mädchen vergewaltigt zu haben und danach war er auf der Flucht, wo er angeblich Selbstmord beging . Er wurde erhängt aufgefunden!
Dem Herrn im Kartenbild ist die Affäre von Mary (Ring-Dame-Lilien) bekannt. Auch er selbst hätte gerne ein Abenteuer mit dieser Frau (Herr-Lilien-Dame), sie dagegen möchte nicht (Sarg). Er könnte sogar heimlich verliebt in sie sein (Herz-HausBuch) und arbeitet auf ein Treffen mit Mary hin (Herr-Park-Anker-Blumen), was die Angebetete zu seinem Leidwesen (Sense) ablehnt (Sense-Blumen). Sie ist für ihn auf schmerzhafte Weise nicht greifbar (Sense/HausFische) und lässt ihn abblitzen (Sense).
Da es für ihn keinen Erfolg gibt (Störche/HausBerg) beschliesst er das "grosse Glück" des Ehemannes von Mary, beziehungsweise das Glück des Ehemannes und des Liebhabers (Bär-Vögel) durch anonyme Briefe zu zerstören (Brief/HausSarg-Mäuse-Sonne/HausBär).
Sein weiteres Ziel besteht darin, eventuelle Treffen (Park) zwischen seiner Arbeitskollegin (Blumen-Anker) und dem Superintendenten Gordon Massie (Fische) zu verhindern (Sense/HausFische). Gordon Massie (Fische) hatte an den Schulen eine relativ hohe Position (Turm) inne; er war wahrscheinlich viel mit seinem Auto unterwegs (Reiter), wenn er, wie ich vermute, für einen ganzen Schulbezirk zuständig war. Möglicherweise bestand seine Aufgabe darin, die Konten der jeweiligen Schulen zu überwachen (Schlüssel-Fische) und zudem ist bekannt, dass er Alkoholiker (Fische) war.
Sollte David Longberry tatsächlich der Briefeschreiber von Circleville gewesen sein, so lag seine Motivation darin, eine feste Beziehung der Frau, in die er verliebt war, zum Superintendenten Gordon Massie zu verhindern (Sense/HausFische-Anker-Blumen).
Weiterhin könnte die Vergewaltigung eines jungen Mädchens angezeigt sein (Sense/Blumen/HausLilien), sowie sein Tod (Sarg) durch Erhängen (Schlange). Aufgrund des Kartenbildes kann man also nicht ausschliessen, dass David Longberry einer der Briefeschreiber war.
Einige der frühen Briefe wurden mit "W" unterschrieben. Gordon Massies Sohn hiess William. Martin Yant vermutete deshalb, dass William Massie Wind von der Affäre seines Vaters bekommen hatte und aus Angst um die Ehe seiner Eltern einige der Briefe an Mary schrieb, damit sie die Affäre zu seinem Vater beendet. Sie sollte unbedingt vor dem Schulausschuss gestehen! Mary Gillispie und Gordon Massie hätten infolgedessen ihre Arbeit im Schuldienst verloren! Wollte William wirklich, dass sein Vater noch einmal seine Arbeit verliert? Gordon Massie war Alkoholiker und musste schon seinen vorherigen Zuständigkeitsbereich wegen einer Affäre mit einer anderen Kollegin verlassen.
William Massie könnte im Kartenbild durch den Karo-Buben (Sense) dargestellt sein, der an das Haus des Briefes grenzt. Damit kommt er als vermutlicher Briefeschreiber in Frage! Er hat wahrscheinlich herausgefunden, dass sein Vater mehr als eine Beziehung führt (Sterne-Wolken-Vögel-Bär in HausRing). Ihm wird klar, dass in diesem Fall Gefühle im Spiel sein könnten und er möchte auf gar keinen Fall, dass sich daraus eine offizielle Beziehung entwickelt (Herz-Sense-Herr-Park-Anker-Blumen). Der Sohn ist mit dem Verhalten seines Vaters nicht einverstanden (Fuchs-Reiter) und stellt sich deshalb schützend vor seine betrogene Mutter (Sense-Blumen-Fuchs/HausLilien-Hund).
William Massie wird jedoch nicht derjenige gewesen sein, der einige Jahre später Ron Gillispie angerufen und ihn über etwas informiert hat, was diesen in eine tödliche Wut versetzt . Ron hätte wahrscheinlich kein Gewehr mitgenommen, um einen Jugendlichen zu konfrontieren!
Vesucht man das Kartenbild ohne die Vorabinformationen von Martin Yant zu deuten, dann fällt der Blick auf einen Mann (Herr) in dessen Beziehung "zweigleisig gefahren wird". Die umliegenden Karten weisen darauf hin, dass sich das Geheimnis um eine Affäre lüftet und dies wird in Zukunft zu einer Trennung des Paares wegen Betruges führen.
Der Mann möchte vermeiden, dass seine finanzielle Situation wegen einer "Liebesgeschichte" in Schieflage gerät (Herr-Herz-Sense/HausFische) und zieht vielleicht in Betracht, die Frau loszuwerden (Sense-Blumen). In diesem Fall könnte die Beziehung schon einige Jahre bestehen (Herr spiegelt auf Ring-Baum-Haus), wobei es aber im Moment gewaltig "kracht" (Dame/HausSense-Ruten). Er weiss im Augenblick nicht (Mäuse/Haus Sterne), wie er, ohne das Sorgerecht für die Kinder sowie Haus und Hof zu verlieren, neu anfangen soll (Haus-Kind-Wege-Schlange).
Die beschriebene Situation könnte auf Paul Freshour zutreffen: seine Frau hatte ihn betrogen und nach einem schmutzigen Scheidungskrieg konnte er das Haus, das Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder und seine Pensionsansprüche behalten. Aber warum schwärzt er seine Schwägerin an? Wusste er um eine Intrige gegen Ron Gillispie Bescheid und wollte ihn auf eine etwas seltsame Weise warnen? Sah er seine Nichte, die Tochter der Gillispies, in Gefahr (Sense-Blumen)? Wäre Ron Gillispie einem Gespräch "von Mann zu Mann" nicht zugänglich (Ruten-Sarg) gewesen?
Auch Ron Gillispie könnte früher oder später vom Betrug seiner Frau erfahren haben und würde den gleichen Problemen wie Paul Freshour gegenüberstehen. Aber würde er sich selbst Briefe schreiben und würde er eine Verleumdungskampagne gegen seine eigene Tochter führen? Warum erduldet er die öffentliche Demütigung über eine so lange Zeit? In der Zukunft des Herrn kann man mit etwas Fantasie den zukünftigen Autounfall sehen: die Autofahrt in den Tod (Reiter..Kreuz/HausReiter), eine Autofahrt, die zu einer Trennung führt (Schiff-Turm), die "falsch läuft" (Fuchs-Reiter) und wo man hätte vorsichtig und misstrauisch (Fuchs) sein müssen.
Auch Gordon Massie hatte sich nach den Vorfällen von seiner Frau getrennt. Aber welchen Nutzen hätte es ihm verschafft, sich selbst vor einer Scheidung und öffentlich in vielen Briefen als Ehebrecher anzuprangern?
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